Eva-Maria Lerchenberg-Thöny

 

Kritiken zu den Tanz­the­a­ter­pro­duk­tio­nen am Staats­the­a­ter Braun­schweig

Presseartikel zu

Carmen

www.tanznetz.de und Die Welt 11.03.2008 Von Jochen Schmidt

„Die zwei Seelen, ach, in Carmens Brust“

(...) Choreografiert ist das durchgehend grandios; die hoch kochenden Emotionen sind in kühne Sprünge, Drehungen, Verwindungen, in heiße Kämpfe und ebensolche Liebesakte perfekt umgesetzt. (...)

Für Lerchenberg-Thöny gibt es zwei Carmen: die aggressive, männermordende und die sanfte, liebesbedürftige; die Auseinandersetzung zwischen ihnen und mit ihrer Umwelt, spielt sich nicht in der Realität ab, sondern im Kopf. (...) In der Folge entwickeln sich Schlachten zwischen den beiden Carmen und ihren Männern und ein Wettkampf zwischen beiden Frauen. (...) Nicht nur Beifall, sondern sogar Bravorufe und einen Standing Ovation; Braunschweig scheint sein Tanztheater zu lieben.

 

Hannoversche Allgemeine Zeitung 10.03.2008 Von Kirsten Allee

„Innenansichten und Außenwirkungen
Viel Applaus zum Auftakt: Mit der Ballettpremiere „Carmen“ eröffnet das erste Braunschweiger Tanzfestival „Tanzwelten“

(...) Bei der Auswahl ihrer Tänzerinnen beweist die Tanzchefin Fingerspitzengefühl. (...) am Ende hat Lerchenberg-Thöny das Publikum überzeugt. Ein befreiender, lang anhaltender Jubel erlöst Zuschauer und Tänzer von der Anspannung und zeigt der Choreografin, dass sie mit ihrer Arbeit in Braunschweig angekommen ist. (...)

 

Braunschweiger Zeitung 10.03.2008 Von Andreas Berger

“Die doppelte Carmen
Jubel im Staatstheater für Jana Ritzen und Daniela Indrizzi in der Titelrolle“

(...)Eva-Maria Lerchenberg-Thöny erzählt mit ihrem Tanzensemble Carmen einmal nicht als Projektion der Männerphantasien, sondern aus Frauensicht. Dramaturgisch geschickt hat sie die Rolle der Micaela, die in der Oper der weiche, nach Ehe und Geborgenheit trachtende Widerpart Carmens ist, in die Partie der Carmen integriert. So wird das Klischeebild der femme fatale zu einem auch heute glaubhaften Frauen-porträt komplettiert. Und diese zwei Seelen in Carmens Brust lässt sie in Gestalt von Jana Ritzen und Daniela Indrizzi miteinander streiten. (...), die besser nicht ausgewählt sein könnten. Nähert sich die eine einem Mann, drängt sich die andere mit langen Beinen oder geschmeidigem Körper dazwischen. (...) Das ist der packende Schluss einer konsequenten psychologischen Deutung voll starker choreographischer Pas de deux und ausstrahlungsstarker Solisten. Das ist Tanztheater von Niveau (...) Rasender Applaus und Bravos (...)

© 2009 Eva-Maria Lerchenberg-Thöny